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Der Übergang von der D-Mark und den weiteren nationalen Währungen der Eurozone auf die Gemeinschaftswährung ist ein großes Projekt für die Zukunft Europas, das nicht kostenlos zu haben ist. Allerdings kann heute noch niemand genau sagen, wie viel das am Ende auf Euro und Cent genau kosten wird, es gibt lediglich Schätzungen.
Kosten entstehen zum Beispiel durch Umstellung der Buchhaltung und der EDV- Programme, durch Schulungsmaßnahmen von Personal, Druck neuer Formulare und Preislisten, durch die Anpassung von Frankiermaschinen, Kassen und Automaten sowie von Scannern zum automatischen Einlesen von Preisen, durch doppelte Preisauszeichnung und vieles mehr. Viele Unternehmen haben bereits die Einführung des "bargeldlosen" Euro zum 1. Januar 1999 für weit reichende Umstellungs- bzw. Vorarbeiten genutzt.
Für die Unternehmen, die in Euroländer exportieren, ergeben sich allerdings auch
große kostenentlastende Vorteile durch den Euro. Zum Beispiel entfallen Ausgaben für den
Geldwechsel und die Absicherung gegen Devisenkursschwankungen beim Warenexport.
Etwas anders sieht auf den ersten Blick die Rechnung für Branchen aus, die ihre Umsätze
überwiegend mit Inländern machen, wie Einzelhandel, Gaststätten, Handwerk, Selbstständige.
Hier stehen den Kosten der Umstellung (z. B. durch neue Software oder die (freiwillige)
doppelte Preisauszeichnung) kaum Entlastungen durch den Euro gegenüber. Aber auch sie können
sich in dem größeren Wirtschafts- und Währungsraum kostengünstigere Beschaffungsmöglichkeiten
erschließen und von der Kostenentlastung und den Expansionsmöglichkeiten der Unternehmen mit
grenzüberschreitenden Aktivitäten profitieren, wenn sie, was häufig der Fall ist, Zulieferer
für diese Unternehmen sind. Das gilt insbesondere für unsere mittelständische Wirtschaft.
Wer muss das alles letzten Endes bezahlen? Grundsätzlich gilt: Jeder Beteiligte muss seine Kosten selbst tragen. Es gilt jedoch, die Kosten und Lasten angemessen auf alle Schultern zu verteilen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Verbraucher mit der Einführung des Euro für alle Güter und Dienstleistungen mehr bezahlen muss. Zudem stehen den entstehenden Kosten Einsparungen gegenüber, längerfristig insbesondere auch aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs im größeren Wirtschafts- und Währungsraum, die die Nachteile wettmachen oder sogar überwiegen. Hinzu kommt, dass die Kosten nur einmal anfallen, während die Einsparungen auf Dauer erhalten bleiben.
Letzte Aktualisierung: 19.01.2001
Quelle: Europäisches Parlament, Information für Deutschland