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Der Euro startet zu einem Zeitpunkt rasanter Globalisierung der Wirtschaft. Das
weltweite Zusammenwachsen der Märkte für Waren, Dienstleistungen und Kapital ist zum
bestimmenden Faktor der weltwirtschaftlichen Entwicklung geworden. Das ist eine Chance für
Europa.
Die erste Bewährungsprobe hat die europäische Währungsunion bereits bestanden: Der
Euro hat 1998 die Volkswirtschaften der Europäischen Union vor den
globalen Finanzkrisen weitgehend geschützt und damit Arbeitsplätze in Europa gesichert. Er
erweist sich als Schutzschild gegenüber internationalen Turbulenzen.
Der Euro verbindet die Europäer enger als je zuvor. Die Währungsschranken sind gefallen, die 12 Euroländer sind nun gezwungen, stärker an einem Strang zu ziehen. Das gilt vor allem für die Überwindung der Arbeitslosigkeit in Europa. Deutschland hat während seiner Präsidentschaft in der Europäischen Union im ersten Halbjahr 1999 einen europäischen Beschäftigungspakt ausgearbeitet, um die nationalen beschäftigungspolitischen Maßnahmen eng zu verzahnen.
Kann die Währungsunion dazu beitragen, neue Arbeitsplätze zu schaffen?
Die Einführung des Euro wirkt weder direkt als Job-Knüller noch als Job-Killer. Sie verbessert
aber unter den Bedingungen der Globalisierung langfristig die Chancen für den Erhalt von
Arbeitsplätzen und die Schaffung neuer Stellen. Strukturelle Reformen und der Euro gehören zu
den unverzichtbaren Vorbereitungen der Europäer auf das 21.
Jahrhundert. Der Euro ist für die Modernisierung unserer Wirtschaftsstrukturen
unerlässlich.
In Deutschland hängt etwa jeder vierte Arbeitsplatz vom Export ab. Fast zwei Drittel seines Außenhandels treibt die deutsche Wirtschaft mit EU-Partnern. Zur Festigung des Wirtschaftsstandorts Deutschland und zur Verteidigung der Position als Export-Europameister im neuen Jahrhundert sind wir Deutschen besonders stark auf offene Märkte und berechenbare Währungsrelationen angewiesen. Dazu brauchen wir den Euro!
Wechselkursschwankungen mit Abwertungen in den Nachbarländern haben das exportorientierte Deutschland immer wieder Arbeitsplätze gekostet. Denn der Aufwertungskurs der D-Mark verbilligt Importe und verteuert Exporte. Die Währungskrisen der vergangenen Jahre waren Störenfriede für Wachstum und Export, Abwertungen in den Partnerländern Jobkiller großen Stils. Unter den Teilnehmern der gemeinsamen Währung sind Auf- und Abwertungen ausgeschlossen. Das macht viele Arbeitsplätze sicherer.
Die europäische Währungsunion ist eine strategische Antwort auf die
Globalisierung. Europa 2000: Die Globalisierung wird zu einem Mega-
Trend, der die Welt verändert. Die Weltwirtschaft wächst immer schneller zusammen, die
internationalen Finanzmärkte kennen keine Grenzen mehr, der weltweite Wettbewerb der Standorte
wird schärfer.
Immer mehr Anleger agieren global, nationale Regierungen und Notenbanken riskieren, dass ihnen
die Kontrolle über das Wirtschaftsgeschehen aus der Hand genommen wird.
Der Ausweg heißt Europa: Die Euro-Länder werden in ihrer Wirtschafts- und Finanzpolitik noch
stärker als bisher zusammenarbeiten, um das Potential der Wirtschafts- und Währungsunion für
mehr Beschäftigung und Wachstum entschlossen zu nutzen. Mit der neuen Währung verschaffen wir
der europäischen Wirtschaft eine stärkere Stellung im internationalen Handel.
Europäische Unternehmen werden künftig weitaus häufiger ihre internationalen Geschäfte in Euro
tätigen können. Langfristige Perspektive über das Jahr 2000 hinaus:
Der Standort Europa wird zu einer Zone der politischen und wirtschaftlichen Stabilität und
gewinnt internationale Attraktivität.
Das Leben in Euroland verstärkt langfristig den Trend zur europaweiten Mobilität.
Besonders junge Menschen werden sich immer stärker und immer selbstverständlicher im gesamten
Euroland bewegen. Das gilt für Bildung und Ausbildung, Praktika und Jobs, Studium und Urlaub.
Die offenen Grenzen im europäischen Binnenmarkt und das gemeinsame Geld bieten neue
Perspektiven. Die Bildungsprogramme der Europäischen Union erleichtern den Weg ins
Ausland.
Ziel: Möglichst viele junge Europäer sollen einen Teil ihrer Ausbildung in einem anderen Land
absolvieren. Nur dann werden sie von den neuen Chancen im Euroland profitieren können.
Fremdsprachenkenntnisse, Studien- und Arbeitserfahrungen in einem Nachbarland sind ein Plus
für jeden Stellenbewerber.
Letzte Aktualisierung: 19.01.2001
Quelle: Europäisches Parlament, Information für Deutschland