POLITIK...


Extra-Abgabe für Suchtmittel gefordert


Raucher und Trinker zur Kasse

Jede Zigarette soll künftig zehn Pfennig mehr kosten;
das würde eine Packung um circa zwei Mark verteuern. Auch auf Alkohol soll es eine extra Abgabe geben. Suchtexperten und Mediziner unterstützen einen solches Vorhaben, das von Sozialdemokraten gefordert worden ist.



Weniger Umsatz, weniger Schäden

Bei einer Verteuerung sinke der Umsatz, was weniger Schäden bedeute, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (DHS), Rolf Hüllinghorst, am Dienstag im nordrhein-westfälischen Hamm. Außerdem könnten mit der Abgabe Projekte finanziert werden, die der Sucht vorbeugen sollen.


"Schon lange fällig"

Auch der Vorsitzende des Ärztlichen Arbeitskreises Rauchen und Gesundheit in München, Prof. Friedrich Wiebel, hält die Abgabe für "schon lange fällig". Ärzte würden seit Jahren Preiserhöhungen bei Zigaretten fordern:
"Die Maßnahme gilt nach Einschätzung von Experten als fast wirksamste zur Senkung des Tabakkonsums - besonders bei Jugendlichen, die nicht viel Geld haben."
Wiebel schätzt, dass eine Erhöhung der Zigarettenpreise um zehn Prozent den Tabakkonsum in Deutschland um gut vier Prozent verringern würde.

Raucher kosten 36 Milliarden

Auch der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Nikotinforschung in Erfurt, Prof. Knut-Olaf Haustein, bezeichnete den Vorschlag der SPD als "sinnvoll". Derzeit müsse die Solidargemeinschaft jährlich rund 36 Milliarden Mark (18,4 Milliarden Euro) für die Behandlung von Raucherkrankheiten aufbringen.


Gesundheitsgefährdung selbst bezahlen

Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Bundestag, Regina Schmidt-Zabel, hatte im Focus vorgeschlagen, jede Zigarette mit einer Abgabe von zehn Pfennig zu belegen. Ähnliches solle auch für alkoholische Getränke gelten. Dadurch sollten diejenigen stärker an der Finanzierung der Behandlungskosten beteiligt werden, die ihre Gesundheit durch Rauchen oder übermäßiges Trinken gefährdeten.



Quelle: T-Online und dpa

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