POLITIK


Hintergrund Dosenpfand


2002 soll es soweit sein

Auf Getränkedosen und Einwegflaschen für Bier, Mineralwasser, Fruchtsäfte und Erfrischungsgetränke wird aller Voraussicht nach bald ein Pfand fällig.



Pflichtpfand ab 50 Pfennig

Mit der Umstellung auf das Euro-Bargeld sollen die Verbraucher ab 1. Januar 2002 ein Pflichtpfand auf Getränkedosen, Einwegglas- und Kunststoffflaschen von etwa 50 Pfennig (0,25 Euro) Pfand zahlen. Ab 1,5 Liter erhöht sich das Pfand auf rund eine Mark (0,50 Euro).



Kartons "ökologisch vorteilhaft"

Ausgenommen sind Weinflaschen, Schnaps, Schaum- oder Perlweine. Getränkekartons werden künftig als "ökologisch vorteilhaft" eingestuft.



Quotensystem abgeschafft

Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) hat die noch von der früheren Bundesregierung verabschiedete Verpackungsordnung damit von Grund auf reformiert. Das bisherige Quotensystem für Mehrweg wird abgeschafft. Unterschieden wird nur noch in "ökologisch vorteilhafte" oder "nachteilige" Getränkeverpackungen. Bundestag und Bundesrat müssen der Novelle noch zustimmen.



Verbraucher sollen auf Mehrweg setzen

Grund für die Pfandpläne ist die seit mehreren Jahren rückläufige Mehrwegquote. Das Ministerium erhofft sich vom Dosenpfand Anreize dafür, dass Verbraucher, Handel und Abfüller wieder verstärkt auf Mehrweg setzen.



Gut zwei Milliarden Investitionskosten

Die Investitionskosten für die Aufstellung neuer Rücknahmesysteme betragen nach Schätzungen des Umwelt- und Wirtschaftsministeriums 2,08 Milliarden Mark. Der Bedarf an Rücknahmeautomaten wird auf rund 83.000 geschätzt. Die Kosten für die Aufstellung solcher Automaten liegen zwischen 10 .000 und 30.000 Mark. Die jährlichen Zusatzkosten betragen rund 265 Millionen Mark oder 1,84 Pfennig pro Verpackung.



Quote bereits unterschritten

Die bislang geltende alte Regelung schreibt für Getränke-Verpackungen einen Mindestanteil von Mehrwegsystemen von 72 Prozent vor. Diese Quote wurde bei Bier und Mineralwasser bereits 1997 und 1998 unterschritten. Damit wäre auf diese Getränke schon in der zweiten Hälfte dieses Jahres ein Pfand fällig.



1998 Löwenanteil Mehrwegflaschen

In Deutschland wurden 1998 rund 32 Milliarden Liter Getränke konsumiert. Mit 22,5 Milliarden Liter stammt der größte Anteil davon aus Mehrwegverpackungen. Die restlichen 9,5 Milliarden Liter kamen aus Einwegverpackungen.



Mehr Einwegverpackungen

Bis 1999 stieg die absolute Menge an Getränken aus Einwegverpackungen auf rund 10,4 Milliarden Liter, während die Mehrwegquote nach Schätzungen auf 68,5 Prozent sank. Genaue Zahlen für 1999 und 2000 liegen noch nicht vor.



Berichte und Fotos von T-Online und dpa

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