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Als Barrichello die erste Kurve anbremste, raste Schumacher dem Brasilianer mit
hoher Geschwindigkeit ins Heck, hob in die Luft ab und flog regelrecht ins Kiesbett.
Glücklicherweise wurde bei dem Zwischenfall niemand verletzt.
"Ich hatte einen Super-Start, den ich natürlich ausnutzen wollte. Rubens hat etwas zu oft die
Seite gewechselt und dann auch noch früher gebremst, als ich gedacht hätte", analysierte Ralf
Schumacher schon kurz nach dem Vorfall erstaunlich relaxt. "Dank Michelin hatte ich wenigstens
eine weiche Landung."
Auch BMW-Motosportdirektor Gerhard Berger gab Rubens Barrichello die Schuld am
dem Start-Crash: "Klar ist, dass Rubens die Seite zu oft gewechselt hat."
Dank Juan Pablo Montoya gab es für die Weiß-Blauen am Ende aber doch noch Grund zur Freude.
Der Kolumbianer fuhr mit einem beherzten Rennen den zweiten Rang ein und lieferte dem späteren
Sieger Michael Schumacher einen packenden Zweikampf.
Dabei ließ sich "Monty" auch von einer Beinahe-Panne in der Startaufstellung
nicht aus der Ruhe bringen. Das Batterie-Startgerät, mit dem sein FW24 zum Leben erweckt
werden sollte, musste noch Minuten vor dem Start gewechselt werden.
Mit angefahrenen Michelin-Pneus kam Montoya dann doch noch rechtzeitig von seinem sechsten
Startplatz weg und sogar heil durch das Blech-Chaos der ersten Runde.
Als Dritter reihte er sich während der ersten Saftey-Car-Phase hinter David Coulthard und
Jarno Trulli und vor Michael Schumacher ein.
Letzterer nutze einen Ausrutscher Montoyas beim Re-Start konsequent aus und
setzte sich wieder vor den 25-Jährigen. Doch damit war das letzte Wort noch lange nicht
gesprochen.
Als das Safety-Car in der elften Runde nach der zweiten Neutralisation des Rennens wieder von
der Strecke bog und sich Coulthard mit Getriebeproblemen von selbiger verabschiedete, sog sich
Montoya im Windschatten an Schumachers Ferrari heran und zog auf der Außenbahn am dreimaligen
Weltmeister vorbei auf Platz eins.
Der Konter der Kerpeners ließ aber auch diesmal nicht lange auf sich warten. Fünf Umrundungen
später legte er sich Montoya richtiggehend zurecht und zwang den Ex-CART-Piloten in eine
ungünstige Anbrems-Position für die folgende Kurve. Schumacher beschleunigte Montoya aus und
setzte sich endgültig an die Spitze.
Montoya konnte den Speed des Vorjahres-Ferraris nicht mehr mitgehen, bereits eine
Runde später stand ein Rückstand von 4,7 Sekunden auf dem Zeitenmonitor.
"Ich war überrascht, dass er so davonziehen konnte", wunderte er sich später. "Ich dachte, das
kann doch nicht sein! Es war schon etwas frustrierend."
Auch Platz zwei ging nach dem planmäßigen Boxenstopp 21 Runden vor Renn-Ende beinahe noch
verloren. Der drittplatzierte McLaren-Mercedes-Pilot Kimi Räikkönen konnte seinen späteren
Service zunächst dazu nutzen, sich vor Montoya zu setzen. Der Formel-1-Debütant verschenkte
diesen Vorteil allerdings durch einen Fahrfehler kurz drauf postwendend wieder.
Jetzt konnte Montoya seinen zweiten Platz und die damit verbundenen sechs WM-Punkte
ungefährdet ins Ziel fahren. Für das BMW WilliamsF1 Team war es der erfolgreichste Saisonstart
seit dem Einstieg 1999.