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Team Portrait der Pittsburgh Steelers


Und ewig grüßt das Murmeltier

Wo Allegheny und Monongahela zusammen flie?en, steht das neue Heinz Stadium

Latrobe - Die Zwanghaftigkeit der Wiederholung erinnert an einen Film mit Bill Murray und Andie MacDowell. Sie wissen schon, wo Murray als zynischer TV-Wetterfrosch eine Moderation in dieser Kleinstadt drehen soll, und aus irgendwelchen nebulösen Gründen erlebt er immer wieder den selben Tag, der jeden Morgen mit dem Anspringen des Radioweckers und Sonny und Cher beginnt. "I Got You, Babe."

Die Pittsburgh Steelers haben Kordell Stewart. Und der Plot in Pittsburgh läuft immer so: Head Coach Bill Cowher ist unzufrieden mit der Offense, schmeißt den Coordinator (letztes Saison: Kevin Gilbride) raus, der neue Mann (Tight End Coach Mike Mularkey) soll den Angriff auf die Stärken von Stewart abstimmen. Das klappt nicht. Und am Ende der Saison verpasst Pittsburgh die Playoffs.

Und ewig grüßt das Murmeltier. So hieß die Murray-Komödie.



Steelers verlängerten Cowhers Vertrag

Trotzdem das Team seit drei Jahren nicht mehr in den Playoffs stand, verlängerten die Steelers Cowhers Vertrag bis zum Ende der Saison 2005.
Letzte Saison endete ansprechend; man gewann vier der letzten fünf Spiele und scheiterte mit einer Bilanz von 9-7 nur knapp an der NFL-Finalrunde. Endlich nutzte Stewart auch sein läuferisches Potenzial und versuchte nicht krampfhaft, im Stile eines Dan Marino oder Craig Morton, nur aus der Pocket zu passen.


Enttäuschender Test gegen Atlanta Falcons

Dennoch hatten die Steelers die zweitschlechteste Passattacke der gesamten Liga. Und auch im ersten Testspiel gegen die Atlanta Falcons hinterließen die Offense und Stewart einen miserablen Eindruck. Zur Halbzeit führten die Falcons 13:0. Wir sahen schlampig aus, gestand Cowher. Ich weiß nicht, woran das liegt. Ich suche nicht nach Entschuldigungen, ich will Resultate erzielen.
Neben Cowher erhielt auch Running Back Jerome Bettis eine Vertragsverlängerung. "Der Bus" erlief letzte Saison 1341 Yards und hatte damit seine produktivste Spielzeit seit 1997. Das wurde mit einem Vertrag über sechs Jahre und 30 Millionen Dollar honoriert. Die Frage stellt sich: Wie gut wäre Bettis, wenn eine glaubwürdige Passattacke den Angriff der Steelers etwas weniger ausrechenbar machen würde?


Center Dermontti Dawson fiel der "Salary Cap" zum Opfer

Auf dem Prüfstand steht der unreife Wide Receiver Plaxico Burress, den man letztes Jahr in der ersten Runde der Draft (8. Spieler insgesamt) verpflichtet hatte. Burress war undiszipliniert und blieb dem Publikum vor allem wegen eines Spiels gegen die Jaguars in Erinnerung, als er einen "Live Ball" im verfrühten Jubel über die eigene Leistung spikte.

Aufgrund der Salary-Cap-Situation mussten die Steelers Center Dermontti Dawson aus dem Aufgebot streichen und Linebacker Levon Kirkland nach Seattle ziehen lassen. Beide Abgänge hinterlassen klaffende Lücken. Mike Jones, aus St. Louis geholt, soll den Fanliebling Kirkland ersetzen.

Wobei der Zeitpunkt für Neuerungen stimmt, ziehen die Steelers doch in das brandneue Heinz Stadium um. Der Film mit Bill Murray endet übrigens auch glücklich. Murray und McDowell finden zusammen und gemeinsam gelingt der Ausbruch aus der alptraumhaften Zeitschleife. Für die Steelers wäre ein Platz in den Playoffs das lang ersehnte Happy Ending.


Thomas Hackbarth

Quelle: SPORT1.de

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