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Ausraster kostet "Lebensretter" Turley fast den Job


Vorsicht fliegende Helme:

Turleys Ausraster kostete New Orleans die Chance auf ein Comeback

München - Die New Orleans Saints haben Offensive Tackle Kyle Turley für seinen extremen Ausraster in der 9:16 -Pleite im Sunday-Night-Spiel gegen die New York Jets mit einer Geldstrafe von 25.000 Dollar bestraft.
Turley stürzte sich nach einer unfairen Aktion gegen seinen Quarterback Aaron Brooks auf Damien Robinson, riss ihm den Helm vom Kopf. Danach warf er selbigen quer übers Feld und ließ sich zu einer obszönen Geste hinreisen.

Damit ist Turley allerdings mit der niedrigsten möglichen Strafe davon gekommen. "Auf der Heimfahrt Sonntagnacht habe ich ernsthaft drüber nachgedacht, ihn zu entlassen", erklärte Saints-Headcoach Jim Haslett.



Haslett verteidigt Turley

"Letzte Nacht, als ich im Bett lag, spielte ich mit dem Gedanken, ihn zu suspendieren. Ich habe von dem ganzen Vorfall auf dem Spielfeld nichts gesehen", so Haslett. "Dann sah ich im Fernsehen, wie Damien Robinson versucht hat, Aaron Brooks' Kopf abzureißen."
Die Aktion ereignete sich knapp eine Minute vor dem Ende der Partie des 8. Spieltages. Die Saints waren bis zur 6 -Yard-Linie der Jets marschiert als Quarterback Brooks den Ball selber in die Hand nahm und in Richtung Endzone lief.
Nach nur einem Yard Raumgewinn wurde er von mehreren New Yorker Verteidigern gestoppt, unter ihnen auch Robinson. Der Safety griff Brooks in die Gesichtsmaske und zerrte dessen Kopf hin und her.

Turley wollte Brooks "das Leben retten"

Die Schiedsrichter haben alle Hände voll zu tun, Robinson (l.) und Turley auseinander zu bringen

"Aaron hat mir erzählt, dass er dachte, Robinson würde ihm das Genick brechen", gab Haslett erschrocken zu verstehen. "Bis zu dem Punkt des Geschehens kann ich Turleys Aktion somit nachvollziehen."
"Ich kann mich nicht dafür entschuldigen, meinen Quarterback beschützen zu wollen", versuchte Turley einen Teil der Schuld von sich zu weisen. "Von meinem Standpunkt aus habe ich versucht, ihm das Leben zu retten. Der Typ wollte ihm ernsthaft das Genick brechen."



Szenen wie beim "Exorzisten"

Der 26 -jährige Tackle, der 1998 seine Karriere in New Orleans begann und zu den besten Offensive Linemen der NFL zählt, warf sich ins Getümmel, griff nach Robinson und erwischte ihn am Helm. "Als ich dort hin kam und der Spielzug bereits beendet war, verdrehte der Kerl Aarons Kopf und er fing an zu schreien", meinte der leidenschaftliche Surfer.
"Ich war vorher nie in einer Situation, wo ich mit ansehen musste, wie der Kopf meines Spielmachers umgedreht wurde wie im Film 'Der Exorzist'. Sie haben die Haare rausgezogen, diese Truppe kleiner Mädchen."


Turleys Ausraster kostete Siegchance

Turley stürmte nach einer handfesten Auseinandersetzung und einem Kraftakt der Schiedsrichter, die ihre liebe Mühe hatten, die Streithähne wieder auseinander zu bringen, mit Robinsons Helm in der Hand in die Feldmitte und warf den selbigen quer über den Platz. Seinen eigenen Helm hatte er auf dem "Schlachtfeld" verloren.
Die Unparteiischen verwiesen Turley des Feldes und verhängten zusätzlich eine 15 -Yard-Strafe gegen die Saints. "Unglücklicherweise hat uns Kyles Aktion eine Chance auf den Sieg gekostet", ärgerte sich New Orleans Manager Randy Mueller. "Solche Aktionen werden bei den Saints nicht toleriert."


Tagliabue schlichtet

Der Verurteilte muss noch mit einer Strafe der NFL rechnen. Deren Commissioner Paul Tagliabue hatte bei der Partie im Stadion gesessen. Es war sein erster Besuch in New Orleans seit 1999.
"Wie die meisten NFL-Spieler gibt Kyle Turley erst auf, wenn die dicke Lady gesungen hat", sagte Tagliabue. "Er spielt, um zu gewinnen. Er ist ein großartiger Profi, der nie aufgibt. Doch er ist etwas zu heißblütig."



Sebastian Stolz

Quelle: SPORT1.de

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