NFL Football...


Meisterschaften spielen Nebenrolle


Sportlicher Erfolg lohnt sich einfach nicht

Dan Snyder schaut seinen Redskins bei der Trainingsarbeit zu

Zumindest dann nicht, wenn es um den Preis eines NFL-Klubs geht.
Wie in jedem Jahr legte das Wirtschaftsmagazin "Forbes" seine Schätzung des Marktwerts der 31 Teams vor und kam dabei zu einem überraschenden Ergebnis. Die Washington Redskins und Dallas Cowboys führen die Rangliste an, zwei Teams also die in den vergangenen Jahren nichts mit der Vergabe des Titels zu tun hatten. Auf Platz drei folgen die Cleveland Browns, das schwächste Team der beiden letzten Saisons.



Sozialismus Marke NFL

Für die Bewertung der Forbes-Experten zählen nicht Touchdowns oder Playoff-Siege, sondern allein die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Klubs. Meisterschaften spielen da nur eine Nebenrolle.
Weil die Einnahmen aus dem Verkauf von Fan-Artikeln und der Fernsehrechte gleichmäßig unter den Teams aufgeteilt werden, zahlt sich landesweite Popularität nur indirekt aus. Selbst am Gewinn aus dem Verkauf von Eintrittskarten ist der Gast mit 40 Prozent beteiligt. Für amerikanische Verhältnisse herrschen in der National Football League geradezu sozialistische Zustände.


Goldgrube Stadion

Frisch geliftet und immer reicher: Cowboys-Besitzer Jerry Jones

Die Zauberformel für die Wertsteigerung eines Teams ist denkbar einfach. Zusätzliche Einnahmen, die ungeteilt in die Taschen des Teameigners fließen, machen eine Klub wertvoll. Und die lassen sich meist nur nach dem Bau eines neuen Stadions erzielen.
Unter den zehn teuersten Vereinen befinden sich sieben Teams, die vor kurzem neue Arenen bezogen. Kein Wunder also, dass selbst der amtierende Vizemeister, die New York Giants, trotz eines guten wirtschaftlichen Umfelds nur auf Rang 19 rangiert, das erfolgreiche Provinzteam der Minnesota Vikings gar nur auf Platz 29. Im Giants Stadium und dem Metrodome lassen sich nur bescheidenen Einnahmen erzielen.



Neue Einnahmequellen

Höhere Ticket-Preise, die mit der Eröffnung eines neuen Stadions einher gehen, bringen den Teams oft nur eine relativ bescheidene Gewinnsteigerung ein. Lukrativer ist da schon die Vermietung von neu gebauten Business-Suiten, die den Klubs vollständig zugute kommt.
Gleichzeitig schaffen es viele Teameigner, in den Verhandlungen mit Gemeindevertretern weitere Einnahmequellen zu erschließen. Die Beteiligung an den Erlösen aus Messen, Konzerten oder anderen Sportveranstaltungen, die in den Stadien abgehalten werden, sorgen dafür, dass der Geldstrom auch in schlechten Jahren oder nach Saisonende nicht versiegt.
Doch die eigentlichen Gewinne machen die Besitzer oft erst dann, wenn sie sich wieder von ihrem Klub trennen. Für 25.000 Dollar erwarb Bud Adams 1959 in die heutigen Tennessee Titans. Auf 536 Millionen Dollar schätzt Forbes den aktuellen Wert des Teams. Eine Steigerung um 2.144.000 Prozent.
Also, unser Investitionstip. Veräußern Sie Ihr Aktienpaket und kaufen sich stattdessen ein Footballteam.


Bernhard Przybilla


Quelle: SPORT1.de

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